Besfort Biljali ist Head of Sales and Business Development beim Badener Ausbildungsunternehmen libs. Als Verein organisiert und mit Fokus auf die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie unterstützt libs rund 150 Unternehmen in der Ausbildung von über 1’700 Lernenden. Libs beschäftigt 110 Mitarbeitende an sechs Standorten und gilt als Talentschmiede der Hightech-Welt.
Herr Biljali, Sie verantworten die Unternehmensentwicklung eines führenden Anbieters von Berufslehren. Welches sind die Top-3 Berufslehren gerade?
Das kommt auf die Perspektive an. Die Top 3 der Schüler sind Informatiker:in, Mediamatiker:in und Entwickler:in Digital Business. Bei unseren Mitgliedern sind es Automatiker:in, Polymechaniker:in und Konstrukteur:in.
Ihr Unternehmen verspricht den Berufslernenden, dass es sie zu Lebensunternehmern befähigt. Geht das überhaupt in einer so schnelllebigen, technologiegetriebenen Zeit?
Mit dem Unternehmerkurs vermitteln wir unseren Lernenden die Grundlagen, Lebensunternehmer:in zu werden. Dies beinhaltet auch die Kompetenz, sich in einer schnelllebigen Zeit zurecht zu finden und sich neu nachgefragte Fähigkeiten anzueignen.
Wie beurteilen Sie das duale Bildungssystem – ein Auslaufmodell oder der richtige Weg in die Zukunft?
Ganz klar: Der Weg in die Zukunft. Das duale Bildungssystem ist ein Schweizer Erfolgsrezept, für das sich immer wieder auch andere Länder interessieren. Der Erfolg zeigt sich in der tiefen Jugendarbeitslosigkeit in der Schweiz, weltweit eine der tiefsten.
Die Generation Z – die Post-Millenials – geniesst in den Medien keinen guten Ruf. Freizeit sei wichtiger als Arbeit, Purpose wichtiger als erfolgreiches Wirtschaften. Ist die Generation Z wirklich so schwierig?
Die neue Generation ist nicht schwierig, nein. Sie kennt ihren Wert – insbesondere den Wert ihrer psychischen und physischen Gesundheit. Und sie setzt sich aktiv für eine faire Arbeitswelt ein. Meiner Meinung nach sind dies wichtige Grundpfeiler für eine nachhaltige Zukunft.
Was sind die Ausbildungstrends 2022?
Digitale und Medien-Kompetenz, Storytelling, unternehmerisches Denken und Sales – der Verkauf von Produkten, Dienstleistungen oder auch von sich selber.
Was sind Ihre nächsten Weiterbildungsschritte?
Als nächstes möchte ich mich im Bereich Digital Leadership fortbilden und mein Wissen über digitale Technologien und neue Führungsansätze vertiefen.
Herr Biljali, besten Dank für dieses Gespräch.
Die Interviews führte der Journalist und Kommunikationsberater Michel J. Pernet.
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