Gzim Hasani ist CEO und Managing Partner beim unabhängigen Finanzdienstleister Swiss Management Zürich smzh, der Kunden in Finanzen und Anlagen, Vorsorge und Versicherungen, Hypotheken und Immobilien sowie Steuern und Recht berät. smzh wurde 2003 gegründet und beschäftigt 50 Mitarbeitende an diversen Standorten in der Deutschschweiz.
Der Schweizer Finanzplatz ist eine tragende Säule der Schweizer Wirtschaft und macht rund 10% des BIP aus. Wie ist es um den Finanzplatz Schweiz gerade bestellt?
Leider hat der Finanzplatz Schweiz in den letzten Jahren einiges an Prestige und Goodwill verspielt. Auch ist der Anteil am BIP in den letzten 10 Jahren von 10% auf 9% gesunken. Generell befindet sich die gesamte Finanzindustrie in einer anspruchsvollen Phase: Aktuelle Themen sind die technologischen Fortschritte, Effizienzsteigerungen und Kostendruck. Trotzdem wird unsere Branche zentral bleiben für dieses Land und sich an neue Rahmenbedingungen anpassen. Der Finanzplatz Schweiz ist geprägt von Stabilität. Die Zuverlässigkeit des Rechtssystems sowie die Verlässlichkeit ihrer politischen Institutionen und ihrer Währung machen die Schweiz nach wie vor zu einem «sicheren Hafen» für Menschen, Unternehmen und Investoren.
Auch wenn Schweizer Banken global tätig sind, bewahren sie einen starken Bezug zu ihrem Heimatmarkt. Der Finanzplatz inkludiert kulturelle Vielfalt und bietet ein umfassendes Dienstleistungs- und Produkteangebot für Kunden jeder Nationalität und für Vermögen jeder Grösse. Er stellt dank gut ausgebildeter, mehrsprachiger und offener Mitarbeitenden eine hohe Beratungsqualität sicher.
Eine unsichere weltpolitische Lage, eine hohe Inflation, erodierende Aktienmärkte – was mache ich heute am besten mit meinem Geld?
Die Entschlossenheit der Zentralbanken, der hartnäckig hohen Inflation mit Zinserhöhungen gegenzusteuern, wird eine Abkühlung des Wirtschaftswachstums und eine höhere Marktvolatilität zur Folge haben. Durch den Anstieg der Zinsen erhöhen sich die Finanzierungskosten für Unternehmen, während ein gebremstes Wachstum die Umsätze beeinträchtigen kann. Daher dürften die Unternehmensgewinne im Marktausblick unter Druck kommen.
Unter Berücksichtigung dieser Faktoren ist die Anlage in Aktien oder Obligationen zurückhaltend zu beurteilen. Sich dennoch gänzlich aus den Märkten zurückzuhalten, wäre ein schlechter Rat. Stattdessen sollte man sich bei den Investitionen darauf fokussieren, sich möglichst breit aufzustellen. Daneben sollte die Anlage in Immobilien und Edelmetalle immer miteinbezogen werden, welche eine sichere und ergänzende Diversifikation mit sich bringt. Genauso wichtig ist der Anlagehorizont: Möchte jemand langfristig investieren, dann ist das aktuelle Umfeld womöglich ein spannender Einstiegszeitpunkt für Aktien.
Gerade für Unternehmer ist die gegenwärtige weltpolitische Lage herausfordernd, weil schwer planbar. Was raten Sie KMUs, wie sollen sie finanztechnisch mit der Situation umgehen?
Nachdem die Coronakrise die KMU vor immense Herausforderungen gestellt hatte, sehen sie sich nun mit einer angespannten Situation im Energiebereich und deren Folgen wie einer hohen Inflation konfrontiert. Wir sind überzeugt, dass gerade im derzeitigen Umfeld eine nachhaltige Finanz- und Liquiditätsplanung und eine rechtzeitige Sicherung oder Bereitstellung von liquiden Mitteln über die nächsten 12 bis 24 Monate ein zentrales Element zur Bewältigung der aktuellen Situation ist.
Wagen Sie eine Konjunkturprognose?
Im aktuellen Konjunkturzyklus befindet sich die Schweiz in einer Phase des Abschwungs und entsprechend wächst die Rezessionsgefahr. Dennoch präsentiert sich die Schweizer Wirtschaft angesichts des aktuellen Marktumfeldes erstaunlich robust.
Sollte es jedoch zu einem Energieengpass in Europa kommen, so würde dies auch in der Schweiz konjunkturelle Bremsspuren hinterlassen. Die aktuellen Konjunkturprognosen wurden für die Schweiz deutlich auf 2.0% (2022) und auf 1.1% (2023) gesenkt. Die Schweizer Wirtschaft blickt zwar auf ein positives erstes Halbjahr 2022 zurück, die Aussichten haben sich aber verschlechtert, und es ist davon auszugehen, dass die Talsohle noch nicht erreicht ist.
Sie sind eine Finanz-Boutique – was kann eine Finanzboutique besser als eine Grossbank?Unser Anspruch ist es, dass jede und jeder eine massgeschneiderte, umfassende und individuelle Finanzberatung erhält – unabhängig ob Privatkunde oder KMU, unabhängig vom Alter und von der Einkommens- und Vermögenssituation. Durch unsere Berater:innen stellen wir sicher, dass sämtliche persönlichen und finanziellen Aspekte der aktuellen Situation, aber auch zukünftige Ziele und Wünsche in die Entwicklung der Lösung miteinbezogen werden.
Wieso soll ich gerade jetzt als Kunde zur smzh stossen?
Im aktuellen Umfeld werden viele Themen im Bereich Finanzen digitalisiert, stehen nur noch online zur Verfügung, und je nach Einkommens- und Vermögenssituation erfolgt die Betreuung dezentral in einem Beratungscenter ohne einen persönlichen Ansprechpartner.
Eine persönliche und individuelle Betreuung ist uns wichtig. Zudem hat die smzh ein Netzwerk von mehr als 35 Partnern im Bereich Banken und Versicherungen, Vorsorge und Pensionskassen sowie Liegenschaftenverwaltungen, das uns erlaubt, die für den Kunden bestmögliche Lösung mit dem richtigen Partner auszuarbeiten.
Herzlichen Dank für Ihre Zeit, Herr Hasani
Text: Michel Pernet
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