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Gentian Pagarusha, Partner und COO von Edelweiss Personal AG

Gentian Pagarusha ist Partner und COO von Edelweiss Personal, einem auf die Baubranche spezialisierten Personalvermittlungsunternehmen mit Büros in Regensdorf und Zug.

 

Alle sprechen vom Fachkräftemangel. Ist der so akut, wie die Medien schreiben?

Ja, wir haben in der Schweiz tatsächlich einen akuten Fachkräftemangel, der aus meiner Sicht sogar noch viel dramatischer ist, als ihn die Medien darstellen.


Führt der Fachkräftemangel auch zu höheren Löhnen?

Ja, natürlich. Angebot und Nachfrage spielen auch in unserer Branche. Die Arbeitgeber müssen heute weit mehr bezahlen als den Mindestlohn.


Kann ein guter Facharbeiter mit Berufserfahrung auch den Markt testen?

Eine gute Fachkraft ist heute fast genauso wertvoll wie ein Akademiker. Es herrscht auf dem Arbeitsmarkt ein regelrechter Kampf um die besten Fachkräfte.


Sind Sie auch eine Art Headhunter für gute Facharbeiter?

Headhunting ist unser Job, ja. Aber wir haben nicht primär die ausgeschriebene Stelle im Blick, um eine schnelle Provision zu kassieren. Wir kümmern uns intensiv und langfristig um geeignete Kandidaten und die besten Arbeitgeber.


Sie sind stark in der Baubranche verankert – welche Jobs sind die beliebtesten? Welche die gesuchtesten?

Die gesuchtesten Jobs in der Baubranche sind seit längerer Zeit Bauführer, Maurer, Schaler, Kranführer und Isolierspengler. Besonders beliebt sind Elektriker, Schreiner, Monteur und Zimmermann.


Suchen Sie auch aktiv gute Fachkräfte im nahen Ausland?

Wir rekrutieren sehr intensiv im Ausland. Dabei helfen uns eigene Netzwerke in Deutschland, Portugal, Polen und Rumänien. Das Rekrutierungsprozess ist aber von Land zu Land unterschiedlich.


Was zeichnet eine gute Fachkraft aus?

Sehr gute Fachkenntnisse und eine langjährige Berufserfahrung. Besonders wertvoll ist eine Fachkraft aber dann, wenn noch eine Spezialisierung vorhanden ist.


Die Baubranche ist multikulturell. Welche Nationen finden sich aktuell auf einer Baustelle?Ja, die Begehung einer grossen Baustelle in der Schweiz ist tatsächlich eine kleine Weltreise. Während im Bauhauptgewerbe mehrheitlich Albaner, Italiener, Portugiesen und Polen arbeiten, sind es in der Haustechnik mehr Schweizer und Deutsche, aber auch hier Italiener und Albaner. Was ich feststelle, ist, dass gerade in der Haustechnik sich sehr viele Schweiz-Albaner selbständig gemacht haben und unternehmerisch tätig sind.


Die Baustelle wird auch digital. Oder intelligent. Wie digital affin muss man heute sein auf der Baustelle?

Auf der Baustelle selber muss immer noch der Mensch ran – und das ist gut so. Jedoch hat sich die administrative Abwicklung verändert wie das Ausfüllen von Arbeitsrapporten, die Zeiterfassung vor Ort usw. Hier hält die Digitalisierung Einzug, was die Effizienz enorm gesteigert hat.


Was sind generell die Recruiting Trends 2023?

Eindeutig: Social Media!


Wie finden Sie selber eigentlich gutes Personal für sich?

Das ist eine gute Frage. Der Rekrutierungsprozess ist für uns intern gleich aufgebaut wie für unsere Kunden – dabei profitieren auch wir selber von unserem grossen Netzwerk. Die Community swissalbs gehört hier mit dazu.


Herr Pagarusha, ich danke Ihnen für das Gespräch.

 

Text: Michel Pernet

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