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Vorstand: Burim Hasani

Burim Hasani ist Partner und Managing Director von CDP Swiss, einem führenden Schweizer Anbieter von Nicht-Invasiver Medizintechnik. CDP Swiss vertreibt exklusiv in der Schweiz, Österreich und Deutschland 14 renommierte Medizinmarken. Auch ist Burim Hasani Verwaltungsrat und Mit-Inhaber der Medical Beauty Union MBU Holding, die weitere Tochtergesellschaften für ästhetische Medizin hält.

Herr Hasani, Sie sind Managing Director von CDP Swiss, einem Unternehmen, dass Produkte für ästhetische und kosmetische Medizin verkauft. Die Medical Beauty Branche hat stark unter Covid 19 gelitten. Sehen Sie Silberstreifen am Horizont? Hat sich die Nachfrage erholt? Unsere Kunden haben tatsächlich stark unter Covid 19 gelitten, gerade während des Lockdowns. Und doch war die Nachfrage nach Beauty-Produkten und -Behandlungen noch nie so hoch.

Ich denke, die Menschen haben sich in den letzten zwei, drei Jahren intensiv mit ihrer Gesundheit, ihrem Wohlbefinden und auch ihrem Aussehen auseinandergesetzt. Und dabei das Bewusstsein geschärft, dass die Gesundheit das wichtigste Gut ist, das wir haben, dass wir aber auch etwas dafür tun müssen.

Wie beeinflusst die gegenwärtig hohe Teuerung Ihr Geschäft? Leider ist auch unsere Branche sehr stark von der Teuerung betroffen. Wir versuchen aber mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln, die Teuerung nicht auf unsere Kunden abzuwälzen.

Sie haben ein breites Produkte-Sortiment. Wie managen Sie Ihre Lieferketten in so unsicheren Zeiten? Passen Sie das Sortiment an?
Wir versuchen, mit unseren Herstellern über grössere Mengen zu verhandeln. Dadurch können wir extreme Preisaufschläge und längere Lieferzeiten vermeiden. Diese Massnahmen sind aber sehr kostenintensiv. Und bergen grosse Risiken, da sich das Sortiment in unserer Branche laufend und schnell an die Bedürfnisse unserer Kunden anzupassen hat.

Ein Trend, der sich in Covid-Zeiten verstärkt hat, ist der Online-Verkauf. Auch bei Ihnen ein strategisches Thema?
Für unsere Kleinprodukte wie exemplarisch Pflegeprodukte hat sich der Online-Verkauf tatsächlich verstärkt. Unser Kerngeschäft jedoch – Nicht-Invasive Medizintechnik – ist sehr erklärungsbedürftig und entsprechend beratungsintensiv. Dafür eignet sich der Online-Verkauf weniger.

In Krisenzeiten kann man sich auch gut reflektieren und hinterfragen. Was haben Sie in den letzten zwei Jahren justiert, was verändert? Krisen bieten bekanntlich auch Chancen: Wir haben während der Covid-19-Pandemie unser Sortiment an Verbrauchs- und Hygiene-Artikel sehr stark ausgebaut. Auch um die grosse Nachfrage unser in der Spitalbranche tätigen Kunden befriedigen zu können.

Sie sind Managing Director. Führen Sie in der Krise anders?
Natürlich! Ein guter Leader muss in Krisen-Zeiten primär einen klaren Kopf bewahren. Es gilt die Situation stets neu zu analysieren und richtig einzuschätzen. Und – allenfalls – die Geschäftsstrategie anzupassen oder gar neu zu definieren. Da Krisen immer auch Ängste hervorrufen, ist es die Aufgabe des Leaders, diese Ängste möglichst zu minimieren. Dies schafft man, wenn man transparent kommuniziert und ein möglichst normales, gutes Arbeitsklima ermöglicht. Auch ist sehr wichtig, gemeinsam Massnahmen zu treffen, wenn solche getroffen werden müssen, und hierbei das ganze Team miteinzubeziehen.

Hat Sie die Krise verändert? Hat sich Ihre Funktion in der Krise verändert?
Verändert nicht, nein. Aber ich bin sehr viel reicher an Erfahrungen und an Erkenntnissen in den unterschiedlichsten Bereichen. Wie sagt man so schön: „Bei ruhigem Wetter kann jeder leicht Steuermann sein.“  In Krisen-Zeiten aber werden die wahren Steuermänner geboren!

Und noch ein Blick in die Zukunft: Wie wird sich die Schweizer Wirtschaft entwickeln?
Ich bin mir sicher, dass die Schweizer Wirtschaft – den Umständen zum Trotz – im Grossen und Ganzen stabil bleiben wird. Es ist aber sehr wichtig, dass die hohe Schweizer Kaufkraft bestehen bleibt. Grosse Industrien (namentlich Lebensmittel- Elektrizitäts- und Öl-Konzerne) sollen darum die Inflation und höhere Kosten im Sinne der gesamten Wirtschaft nicht oder nur moderat auf den Endkunden abwälzen. Eine hohe Kaufkraft ist nämlich der Schlüssel unserer gut funktionierenden Wirtschaft.

Herr Hasani, besten Dank für dieses Gespräch.

 

Die Interviews führte der Journalist und Kommunikationsberater Michel J. Pernet.