swissalbs Business Lunch Roundtable: Hinter den Kulissen der Binelli Group AG

Es ist ein sonniger Januartag, als das Team der Binelli Group in der Filiale an der Badenerstrasse ihre Gäste herzlichst empfängt. Grosse helle Räume, viel Glas, die neusten BMW-Modelle, soweit das Auge reicht.

«Die Leidenschaften sind die einzigen Redner, die stets zu überzeugen verstehen.»

Marco Grava, Group CEO, Delegierter des Verwaltungsrates und Stiftungsrat stand gemeinsam mit Arbela Statovci auf der Bühne und sprach über sein Wirken innerhalb der Gruppe. Auch darüber, wie sein gut eingespieltes Team in die Zukunft blickt.

Arbela Statovci starte die Fragerunde mit folgendem Satz: «Marco, deine Geschichte und die unserer swissalbs Community hat sehr viele Parallelen. Du musstest früh lernen Verantwortung zu übernehmen. Du hast früh begonnen dein eigenes Taschengeld zu verdienen und hast mit Ehrgeiz an deinem Erfolg gearbeitet. Nun stehst du da und führst ein Unternehmen mit über 300 Mitarbeitenden. Ein Unternehme, dass das es seit über 100 Jahre gibt.»

«Meine Grosseltern waren italienische Immigranten, mein Vater war ungebildet, absolvierte nur die Grundschule und arbeitete später als Steinbrucharbeiter. Er hatte kaum Geld, wir sind in einfachen Verhältnissen aufgewachsen.»

Der CEO der Binelli Group ist ein charismatischer Mensch, adrett und stilvoll gekleidet mit einem Auge fürs Detail. Sein Markenzeichen ist seine massgeschneiderte «Uniform»: Er trägt stets einen Anzug mit Weste – «Ich lasse pro Jahr zwei davon anfertigen und habe mittlerweile etwa 15 Stück in meinem Kleiderschrank» – und farblich abgestimmten Schuhen und Accessoires.

Rund sechzig Gäste fanden den Weg zum Business Lunch Roundtable. Marco Grava griff die Gemeinsamkeiten zu unserer Community auf. Vom Empfang, über den Apéro, einem genussvollen Lunch bis zur Autobesichtigung passte alles perfekt und lud zu spannenden Gesprächen ein. Das Zusammenspiel von Kunst, Networking und der Gourmetküche machten diesen Event einzigartig und zu einem besonderen Erlebnis.

Marco Grava gab ein Quiz in die Runde: «Was denkt ihr, welches Modell ich fahre?» Ein junger Gast rief «X6m Competition» in die Runde und gewann eine Flasche Rotwein.

Fact’s

  • Jeder 8te BMW und jeder 10. MINI kommt aus den Toren der Binelli Group.
  • 320 Mitarbeitende und davon 46 Lernende
  • Neu: Übernahme Markendvertretung von Maserati
  • 5 Standorte (Adliswil, Baar, Zürich City, Baar-Sihlbrugg, Zürich)

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Über swissalbs

swissalbs ist eine Non-Profit Organisation. Sie möchte in der Schweiz ein Gründerklima unter der swissalbs-Community bewirken und den Pioniergeist wecken. Denn nur so kann eine Kultur der Risikobereitschaft und des Unternehmertums entstehen. Man profitiert von einem starken Netzwerk mit rund 650 Unternehmern, Change Makern und Top-Führungskräften und kann sich von diversen Persönlichkeiten inspirieren lassen.

swissalbs öffnet mit dieser Eventreihe die Türen für ihre Mitglieder, sodass die einzigartige Möglichkeit geschaffen wird, gezielt zu Netzwerken sowie Synergiepotential zu schaffen und zu nutzen.

(Fotograf: Rromir Imami)

 

swissalbs zgjedh Klajd Likën, Sipërmarrës të vitit 2022

„Bota Systems“, ndërmarrje e suksesshme me pronarin Klajd Lika, me vendimin e jurisë profesionale, ka fituar çmimin e parë si “Sipërmarrësi i vitit 2022”

„Bota Systems“, ndërmarrje e suksesshme me pronarin Klajd Lika, me vendimin e jurisë profesionale, ka fituar çmimin e parë si “Sipërmarrësi i vitit 2022”

Të gjitha rrugët shpien në Hotel Kameha Grand në Zürich. Gjithçka është gati për  gala mbrëmjen e ndërmarrësve shqiptarë në Zvicër, të cilën po e organizon edhe këtë vit swissalbs. Kjo u realizua në një gala mbrëmje glamuroze që mblodhi nën një kulm përfaqësues shqiptaro-zviceranë në fushën e ndërmarrësisë, për të zgjedhur kështu “Sipërmarrësin e vitit 2022”. Platforma mediale albinfo.ch ishte sponsor medial i këtij aktiviteti.

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Vorstand: Perparim Avdili

Përparim Avdili ist Finanzexperte in einer Zürcher Anwaltskanzlei, Zürcher Gemeinderat und Präsident der FDP der Stadt Zürich. Als Mitgründer und Präsident von #swissalbs, der Dachorganisation für die schweizerisch-albanische Community, vergibt er am 26. November den swissalbs-Unternehmerpreis.

Eine unsichere Covid-Lage, Krieg in der Ukraine, steigende Energiepreise, eine Teuerung von 3.5% – lohnt sich Unternehmertum in Krisenzeiten?
Unternehmer ist man aus Leidenschaft, nicht aus Gewinnstreben. Als Unternehmer ist es wichtig, (nicht beeinflussbare) Situationen – gerade Krisen – anzunehmen und mit ihnen pragmatisch umzugehen. Das Zauberwort heisst Resilienz. Krisen lösen aber immer auch strukturelle Veränderungen aus. So hat Covid 19 zu einem massiven Digitalisierungsschub geführt. Will heissen: Krisen bieten immer auch unternehmerische Chancen. Diese gilt es zu erkennen.

Sind von Unternehmern in Krisenzeiten andere Skills gefragt? Wenn ja, welche?
In Krisenzeiten sind von allen andere Skills gefragt, nicht nur von Unternehmern. Letztere müssen – mit Standhaftigkeit, Weitsicht und Kreativität – die richtigen strategischen Entscheide fällen, wohin man das eigene Unternehmen steuern will. Entscheidend ist meines Erachtens, dass man auch bei allen Veränderungen ein Klima für die Mitarbeitenden schafft, dass trotz schwierigen Aussichten das Team zusammenhält und «das Schiff erfolgreich mit der gesamten Besatzung durch den Sturm» bringt. Krisen bieten immer auch Chancen: Wer diese erkennt und so sein Unternehmen weiterentwickelt, gehört zu den Gewinnern.

Sie sind Präsident der FDP der Stadt Zürich. Was macht die FDP für Unternehmer in Krisenzeiten?
Die FDP setzt sich seit jeher für beste Rahmenbedingungen für Unternehmer und Gewerbetreibende ein. Und hat gerade in der Covid 19-Krise vehement eine schnelle und unbürokratische Unterstützung von Unternehmen gefordert, viele Initiativen gestartet und viele auch durchgebracht.

So hat die Stadt Zürich auf Initiative der FDP das sogenannte Drei-Drittels-Modell für Mietzinsbeiträge für Geschäftsliegenschaften erarbeitet und umgesetzt, das dann von Hunderten von Gewerbetreiben genutzt wurde. Stadt Zürich, Vermieter und Mieter haben sich – befristet – den Mietzins geteilt, was gerade kleinen Betrieben, die stark auch unter den Corona-Massnahmen gelitten hatten, sehr geholfen hat. Auch hat die FDP eine grosszügigere Aussenbestuhlung für die gebeutelte Gastronomie durchgesetzt. Und die FDP-Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker-Späh hat die Kurzarbeitsentschädigung rasch und unbürokratisch gehandhabt.

Sie sind in der Finanzbranche tätig, einer Branche, die von der Krise profitiert. Gleichwohl scheint sich der Bankenplatz Unternehmern gegenüber defensiver denn je zu verhalten. Wäre eine Unternehmer-Initiative wünschenswert, ähnlich unbürokratisch angedacht und umgesetzt wie die Covid-Kredite? Die grösste Hilfe für Unternehmer wäre eine Entbürokratisierung, auch oder gerade in der Krise. Dann könnten sich Unternehmer noch mehr auf das Unternehmerische konzentrieren und mit Innovationen Arbeitsplätze schaffen. Dies ist seit jeher ein Kernanliegen meiner Partei, der FDP. Die grösste Sorge der Unternehmungen ist aber aktuell die Energiekrise, die sich weiter zuzuspitzen droht. Entsprechend ist die primäre Aufgabe der Politik, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, für Private wie für Unternehmen.
Gleichzeitig gilt es die Energiestrategie 2050 zu hinterfragen und anzupassen. Durch den Krieg in der Ukraine haben sich die Parameter geändert. Es kann politisch nicht gewollt sein, dass bei einer konsequenten Umsetzung primär die Energiekonzerne profitieren.

Wie ist Ihre Zukunftsprognose für die Zürcher Wirtschaft? Ist die Stadt Zürich für alle Eventualitäten vorbereitet? Wie sich die Wirtschaft zukünftig entwickeln wird, hängt vor allem von kantonalen und nationalen Rahmenbedingungen ab.

Die Stadt Zürich ist dank seiner Zentrumsfunktion ein interessanter Standort für Unternehmungen. Sie hat eine gute Infrastruktur und bietet guten Zugang zu qualifiziertem Personal, auch dank der vielen Bildungseinrichtungen wie der Universität Zürich und der ETH, aber auch der Fachhochschulen wie der Zürcher Hochschule der Künste, der Pädagogischen Hochschule, der Hochschule für Angewandte Wissenschaften und der Hochschule für Wirtschaft.

Aber der Finanzhaushalt der Stadt Zürich, der entwickelt sich besorgniserregend. Der Aufwandüberschuss bewegt sich auf Rekordniveau. Hier sind dringend Korrekturen notwendig. Nur ein solider Haushalt ermöglicht Prosperität, die linke Regierung ist zu verschwenderisch und macht Klientelpolitik.

Ist ein weiterer Lockdown möglich?
Ich hoffe nicht. Natürlich ist man hier etwas fremdgesteuert – niemand weiss, wie sich das Virus entwickeln wird. Aber wir müssen das Maximum an Prävention tun, um jegliche Form von Einschränkungen der persönlichen Freiheit zu verhindern.

Sie sind Präsident von #swissalbs – was sind die strategischen Ziele dieses Unternehmerclubs?
Mit #swissalbs möchten wir eine Plattform schaffen, welche die Interessen der albanischen Community in der Schweiz vertritt. Wir wollen den unternehmerischen Geist in der albanischen Community in der Schweiz fördern und gleichzeitig aufzeigen, welch wichtigen Beitrag die albanischen Unternehmer für eine erfolgreiche Schweiz leisten. Die Schweiz ist unsere Heimat, wir sind hier geboren oder aufgewachsen, sind hier unternehmerisch in allen Branchen tätig und nehmen hier eine wichtige gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Rolle ein, als Arbeitgeber wie als Steuerzahler.Auch möchten wir unsere Community motivieren, sich politisch und sozial zu engagieren. Die Schweiz mit ihrer einzigartigen direkt-demokratischen Geschichte prädestiniert dafür.

Gibt es Unterschiede zwischen Schweizer und albanischen Unternehmern?
Die Unterscheidung liegt wohl bei der sozialen und gesellschaftlichen Ausgangslage. Die meisten albanisch-stämmigen Unternehmer in der Schweiz sind Teil der zweiten Einwanderungsgeneration. Ihre Eltern waren als Saisonniers in die Schweiz eingewandert und hatten sich ihren Lebensstandard mit sehr viel Fleiss und harter Arbeit erwirtschaftet.

Der Ehrgeiz und das Verlangen, durch Leistung etwas zu erreichen, ist darum auf bei der 2. Generation sehr stark. Die eigene Migrationsgeschichte prägt das Denken und Handeln. Und materieller Wohlstand ist das angestrebte Ziel. Ich denke, dass erst die 3. und 4. Generation in das postmaterialistische Zeitalter eintreten werden.

Herr Avdili, besten Dank für dieses Gespräch.

 

Die Interviews führte der Journalist und Kommunikationsberater Michel J. Pernet.

 

 

 

 

 

 

 

Vorstand: Arbela Statovci

Arbela Statovci fianzen versicherung vorsorge swiss management zürich hypotheken immobilien

Arbela Statovci ist Teamleiterin und Kadermitglied beim unabhängigen Finanzdienstleister smzh, Swiss Management Zürich. Sie hat einen Master in Business Administration HWZ und studiert an der Universität Zürich nebenberuflich Osteuropäische Gesichte und Philosophie.

Eine unsichere Covid-Lage, Krieg in der Ukraine, steigende Energiepreise, eine Teuerung von 3.5% – Unternehmerinnen und Unternehmer müssen stets neue Herausforderungen meistern. Wie beurteilen Sie die wirtschaftliche Gesamtlage – in Wallisellen, wo Sie sich politisch engagieren, und gesamtschweizerisch? Trotz einer sich abkühlenden Konjunktur und einer steigenden Rezessionsgefahr präsentiert sich die Schweizer Wirtschaft erstaunlich robust. Sollte es aber zu einem Energieengpass in Europa kommen, so würde dies auch die Schweiz spüren. Die aktuellen Konjunkturprognosen erwarten eine deutliche Abschwächung, das Wachstum soll von 2.0% (2022) auf 1.1% (2023) sinken. Obschon die Schweizer Wirtschaft auf ein positives erstes Halbjahr 2022 zurückblickt, haben sich die Aussichten also verschlechtert. Und es ist davon auszugehen, dass die Talsohle noch nicht erreicht ist. Leider wird sich auch meine Wohngemeinde Wallisellen dieser wirtschaftlichen Gesamtsituation nicht entziehen können.

 Wallisellen ist ein typischer Vorort von Zürich, hat rund 17’000 Einwohner und 15’000 Pendler, die in Wallisellen arbeiten. Wie kann man einen Wirtschaftsstandort wie Wallisellen entwickeln? Wallisellen ist aufgrund der zentralen Lage, aber auch der Nähe zur Stadt Zürich hervorragend positioniert. Und mit der Anbindung an den öffentlichen Verkehr wie der Glatttalbahn wurden rechtzeitig Investitionen in einen attraktiven Wohn- und Wirtschaftsstandort getätigt. Das Resultat sind zahlreiche Bauprojekte, vom Richti Areal über den Integra Square bis hin zu den Um- und Erweiterungsbauten der Sportanlagen Wallisellen oder dem Gemeindehaus.

Gehen Unternehmerinnen anders mit Krisensituationen um als Unternehmer?
Ich denke nicht. Jeder geht anders mit Krisen um, unabhängig vom Geschlecht. Entscheidende Faktoren, Krisensituationen zu meistern, sind meines Erachtens Erfahrung, Resilienz und – daraus resultierend – Ruhe und Gelassenheit. Ich kenne sehr viele Unternehmerinnen, aber auch viele Unternehmer, die sich in den letzten drei Jahren nicht haben aus der Ruhe bringen lassen. Und nur wenige, welche die Krise wirklich gestresst und mitgenommen hat.

Krise heisst auch, mit Empathie zu führen. Das können Frauen sicher besser….
Repräsentative Umfragen bei Mitarbeitenden zeigen, dass Frauen Männer bei wichtigen Führungskompetenzen übertrumpfen. Kompetenzen, die gerade in Krisen wichtig sind, wie Mitgefühl und Empathie. Weibliche Führungskräfte verfügen über ein grösseres Bewusstsein für die Ängste und das Wohlergehen ihrer Mitarbeitenden und gehen daher auch gezielter auf ihre Bedürfnisse ein. Und doch ist Empathie ein Charakterzug, den nicht nur Frauen haben. Aber sie zeigen ihn vielleicht öfter und leichter als Männer.

Führen Frauen besser als Männer?
Was exzellente Führungskräfte von durchschnittlichen unterscheidet, sind Eigenschaften wie Resilienz, Innovationskraft, Motivationsfähigkeit und Inspirationsgabe. Frauen scheinen diese Eigenschaften tatsächlich besonders oft aufzuweisen :- )

Wie geht eine Führungskraft mit dem neuen Arbeiten post Covid um?
Führungskräfte müssen ihren Führungsstil tatsächlich ändern, denke ich. Wir arbeiten mehr und mehr hybrid, die Grenzen zwischen Privatleben und Arbeit verschwimmen und der persönliche Austausch wird erschwert. Entsprechend herausfordernd wird es sein, die Leistungsfähigkeit und die Motivation der Mitarbeitenden zu erhalten und ihnen zu helfen, die neuen Herausforderungen in einer neuen Arbeitswelt zu managen. Auch hier gilt: Empathie hilft.

Männer halten mehr zusammen als Frauen, sagt ein Klischee. Ist das so? Merkt Frau das in Krisenzeiten?
Tatsächlich beurteilen Männer Situationen oft nüchterner und pragmatischer als Frauen. So werden sie auch untereinander weniger emotional – und haben weniger Reibungen, was dem Zusammenhalt förderlich sein kann.

Hat Sie persönlich die Krise verändert? Ja, sehr. Ich wurde in der Krise mit einer schweren Krankheit konfrontiert, die mich viel reflektieren und meine Sinne schärfen liess. Ich habe mich von allem getrennt, was für meine Entwicklung und mein Wohlbefinden nicht relevant ist. Und gemerkt, dass ich niemandem etwas beweisen muss. Erst Grenzerfahrungen zeigen, wer wir wirklich sind und worum es im Leben eigentlich geht.

Was zeichnet eine gute Unternehmerin in Krisenzeiten aus?
Geduld, Weitsicht, Ruhe, Pragmatismus – Entscheidungen treffen ohne grosse emotionale Bindung. Als Unternehmerin soll man einen kühlen Kopf bewahren und nicht im Affekt handeln. Geduld zahlt sich aus. Das ist auf dem Börsenmarkt nicht anders: Buy and hold. Und wem man unsicher ist: Support holen. Weg von Schamgefühlen, weg von Verlustängsten. Nobody is perfect – und das ist ok.

Bieten Krisenzeiten auch Chancen? Immer. In einer Krise erkennt man wahre Stärke, Freundschaft, Treue und Loyalität. Ob in einer Partnerschaft, einer Freundschaft oder einer Job-Beziehung. «Was mich nicht umbringt, macht mich stärker», hat der berühmte deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche gesagt. Krisen gehören zu einem gelingenden Leben dazu. Sie bringen einem weiter, indem sie einem herausfordern. Heisst: Nur wer die Komfortzone verlässt, findet seinen Weg. Nur wer sich neu erfindet, bleibt sich treu. Das wahre Glück besteht in der Selbstüberwindung.

Was kann der Staat für Unternehmerinnen und Unternehmer in Krisenzeiten tun? Was eine Partei wie die Ihre, die FDP?
Covid 19 hat gezeigt, wie wichtig ein gut funktionierender, gesunder Staat ist. Doch wer einen Staat will, der in der Krise machtvoll agiert, darf denselben Staat in politisch ruhigeren Zeiten nicht ausweiden. Dafür steht die FDP. Was jetzt getan werden kann? Weniger Vorschriften und Regulierung, Entlastung bei Steuern und Abgaben – so käme die Wirtschaft schnell wieder in Schwung. Die Unternehmen hätten «genug Luft», um zu investieren, unternehmerische Risiken einzugehen, zu produzieren und Arbeitsplätze zu schaffen.

Wieso soll eine Frau in diesen herausfordernden Zeiten noch Unternehmerin werden?
Noch sind Unternehmerinnen unterrepräsentiert. Doch gerade der Job der Unternehmerin ermöglicht Flexibilität in einer Vielzahl von Lebenssituationen – von der Nebentätigkeit oder sporadisch ausgeübten Selbstständigkeit bis hin zum Status einer Firmenchefin mit einem Team von Angestellten. Frauen und Männer sind heute gleichermassen qualifiziert. Dies hilft den Frauen, ihren Platz in der Unternehmenswelt zu finden. Auch weil immer mehr Männer sich in der Familie gleichberechtig engagieren. Also: Hurry up.

Frau Statovci, besten Dank für dieses Gespräch.

 

Die Interviews führte der Journalist und Kommunikationsberater Michel J. Pernet.

Vorstand: Bardhyl Coli

Bardhyl Coli ist Hotelier und Gastro-Unternehmer, führt als General Manager das Fünf-Sterne Hotel Arosa Kulm in Arosa, betreibt als Gesellschafter die Gubenhof Suiten und das Kaffee Frech in Zug und eröffnet 2023 das Boutique-Hotel Lubo in Luzern.

Eine unsichere Covid-Lage, Krieg in der Ukraine, steigende Energiepreise, eine Teuerung von 3.5% – würden Sie auch heute noch Unternehmer werden? Und wenn ja, warum?
Ja, auf jeden Fall. Unternehmer ist man aus Überzeugung – zyklische wirtschaftliche Veränderungen gehören mit zum Job. Und sowieso: In jeder Krise stecken viele Chancen.

Sie sind Hotelier und Gastrounternehmer. Ihr Geschäft hat in den letzten zwei Jahren massive Turbulenzen erlebt. Können Sie jetzt Krise?
In der Tat hatten wir herausfordernde Zeiten – und haben sie immer noch. Ich brauchte Zeit, die verschiedenen Krisen zu verstehen, sie zu akzeptieren, zu verarbeiten und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Was ich dabei definitiv gelernt habe, ist kein Schön-Wetter-Kapitän zu sein. Dabei half mir ein Bonmot, das mich schon immer begleitet: «Wer raue Winde nicht verträgt, der hat auf dem Gipfel nichts zu suchen.»

Haben die Krisen Sie verändert? 

Sie haben mich definitiv beeinflusst. Ich kannte Krisen wie Covid 19 oder die Energiekrise, die mit einer solchen Wucht auf das private und geschäftliche Leben durchschlagen, schlicht nicht. Doch die gemachten Erfahrungen nehme ich mit, sie lassen mich künftig noch besser strategisch planen.

Was zeichnet eine gute Unternehmerin und einen guten Unternehmer in Krisenzeiten aus?
Empathie und transparente Kommunikation. Gerade in einer personalintensiven Branche wie der Hotellerie und Gastronomie, in der in Krisenzeiten viele schnelle Entscheide getroffen werden müssen, ist es wichtig, stets ein Ohr für die Mitarbeitenden und ihre Ängste zu haben sowie transparent und ehrlich zu kommunizieren.

Bieten Krisen auch Chancen?
Definitiv! Ein Beispiel aus meiner Branche: Die Stadt-Hotellerie war jahrelang der Star in der Hotellerie mit den höchsten Renditen. Die Ferien-Hotellerie war weniger profitabel. Mit Covid 19 hat sich das Blatt gewendet: Die Ferien-Hotellerie wurde dank grosser Nachfrage auch im Sommer wieder interessant und für Investitionen spannend. Letztere galt es zu realisieren.

Krise heisst auch, die Nerven zu behalten und mit viel Energie und Empathie zu führen. Wie gleichen Sie Ihre Work-Life-Balance aus?
Die Basis einer guten Work-Life-Balance ist, dass das, was man macht, aus Überzeugung und gerne macht. Bei mir ist es so, dass ich mich sehr mit meinem Beruf identifiziere und ihn auch in meiner Freizeit auslebe. Nichtsdestotrotz: Zeit mit der Familie zu verbringen, ist und bleibt der beste Ausgleich.

Wie sehen Sie die Zukunft des Tourismus? Wie die der Gastronomie? In der Hotellerie ist der Trend zum Ökotourismus ungebrochen, das heisst Reisen in Gebiete mit natürlicher Schönheit, um den Naturschutz zu unterstützen und die negativen Folgen des Reisens zu minimieren. Die Schweiz hat hier die besten Voraussetzungen für eine führende Rolle. Auch wird der Hype des Binnentourismus anhalten, ja sich sogar weiterhin verstärken. Die Gastronomie demgegenüber wird immer mehr zu einem Lifestyle Produkt, auch weil die Preise enorm steigen werden.  Ehrliche und transparente Gastronomie mit viel Showeffekt wird aber immer funktionieren – und gewinnen.

Haben Sie einen Wunsch an den Staat, wie er Ihnen sowie der Tourismus- und Gastrobranche helfen kann?
Die beste Hilfe des Staates ist es, einen Unternehmer machen zu lassen. Darum mein Rat an den Staat: Weniger Bürokratie, weniger Regulierung und viel Eigenverantwortung. Nach meinem Verständnis sind das die Grundpfeiler der Schweiz.

Was sind Ihre kurzfristigen und langfristigen Ziele?
Ich habe das Glück, mit sehr spannenden Projekten beseelt zu werden. Kurzfristig werde ich im Februar 2023 in Luzern das Boutique-Hotel The Lubo www.the-lubo.ch eröffnen – ein sehr cooles, urbanes und zeitgenössisches Design-Objekt. Langfristig bin ich mit dem Umbau und der Neupositionierung des traditionsreichen Arosa Kulm Hotel befasst, das ich als General Manager leite. Mit neuen Investoren werden wir hier in neue (Design-) Zeiten aufbrechen.

Herr Coli, besten Dank für dieses Gespräch.

Die Interviews führte der Journalist und Kommunikationsberater Michel J. Pernet.

Vorstand: Burim Hasani

Burim Hasani ist Partner und Managing Director von CDP Swiss, einem führenden Schweizer Anbieter von Nicht-Invasiver Medizintechnik. CDP Swiss vertreibt exklusiv in der Schweiz, Österreich und Deutschland 14 renommierte Medizinmarken. Auch ist Burim Hasani Verwaltungsrat und Mit-Inhaber der Medical Beauty Union MBU Holding, die weitere Tochtergesellschaften für ästhetische Medizin hält.

Herr Hasani, Sie sind Managing Director von CDP Swiss, einem Unternehmen, dass Produkte für ästhetische und kosmetische Medizin verkauft. Die Medical Beauty Branche hat stark unter Covid 19 gelitten. Sehen Sie Silberstreifen am Horizont? Hat sich die Nachfrage erholt? Unsere Kunden haben tatsächlich stark unter Covid 19 gelitten, gerade während des Lockdowns. Und doch war die Nachfrage nach Beauty-Produkten und -Behandlungen noch nie so hoch.

Ich denke, die Menschen haben sich in den letzten zwei, drei Jahren intensiv mit ihrer Gesundheit, ihrem Wohlbefinden und auch ihrem Aussehen auseinandergesetzt. Und dabei das Bewusstsein geschärft, dass die Gesundheit das wichtigste Gut ist, das wir haben, dass wir aber auch etwas dafür tun müssen.

Wie beeinflusst die gegenwärtig hohe Teuerung Ihr Geschäft? Leider ist auch unsere Branche sehr stark von der Teuerung betroffen. Wir versuchen aber mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln, die Teuerung nicht auf unsere Kunden abzuwälzen.

Sie haben ein breites Produkte-Sortiment. Wie managen Sie Ihre Lieferketten in so unsicheren Zeiten? Passen Sie das Sortiment an?
Wir versuchen, mit unseren Herstellern über grössere Mengen zu verhandeln. Dadurch können wir extreme Preisaufschläge und längere Lieferzeiten vermeiden. Diese Massnahmen sind aber sehr kostenintensiv. Und bergen grosse Risiken, da sich das Sortiment in unserer Branche laufend und schnell an die Bedürfnisse unserer Kunden anzupassen hat.

Ein Trend, der sich in Covid-Zeiten verstärkt hat, ist der Online-Verkauf. Auch bei Ihnen ein strategisches Thema?
Für unsere Kleinprodukte wie exemplarisch Pflegeprodukte hat sich der Online-Verkauf tatsächlich verstärkt. Unser Kerngeschäft jedoch – Nicht-Invasive Medizintechnik – ist sehr erklärungsbedürftig und entsprechend beratungsintensiv. Dafür eignet sich der Online-Verkauf weniger.

In Krisenzeiten kann man sich auch gut reflektieren und hinterfragen. Was haben Sie in den letzten zwei Jahren justiert, was verändert? Krisen bieten bekanntlich auch Chancen: Wir haben während der Covid-19-Pandemie unser Sortiment an Verbrauchs- und Hygiene-Artikel sehr stark ausgebaut. Auch um die grosse Nachfrage unser in der Spitalbranche tätigen Kunden befriedigen zu können.

Sie sind Managing Director. Führen Sie in der Krise anders?
Natürlich! Ein guter Leader muss in Krisen-Zeiten primär einen klaren Kopf bewahren. Es gilt die Situation stets neu zu analysieren und richtig einzuschätzen. Und – allenfalls – die Geschäftsstrategie anzupassen oder gar neu zu definieren. Da Krisen immer auch Ängste hervorrufen, ist es die Aufgabe des Leaders, diese Ängste möglichst zu minimieren. Dies schafft man, wenn man transparent kommuniziert und ein möglichst normales, gutes Arbeitsklima ermöglicht. Auch ist sehr wichtig, gemeinsam Massnahmen zu treffen, wenn solche getroffen werden müssen, und hierbei das ganze Team miteinzubeziehen.

Hat Sie die Krise verändert? Hat sich Ihre Funktion in der Krise verändert?
Verändert nicht, nein. Aber ich bin sehr viel reicher an Erfahrungen und an Erkenntnissen in den unterschiedlichsten Bereichen. Wie sagt man so schön: „Bei ruhigem Wetter kann jeder leicht Steuermann sein.“  In Krisen-Zeiten aber werden die wahren Steuermänner geboren!

Und noch ein Blick in die Zukunft: Wie wird sich die Schweizer Wirtschaft entwickeln?
Ich bin mir sicher, dass die Schweizer Wirtschaft – den Umständen zum Trotz – im Grossen und Ganzen stabil bleiben wird. Es ist aber sehr wichtig, dass die hohe Schweizer Kaufkraft bestehen bleibt. Grosse Industrien (namentlich Lebensmittel- Elektrizitäts- und Öl-Konzerne) sollen darum die Inflation und höhere Kosten im Sinne der gesamten Wirtschaft nicht oder nur moderat auf den Endkunden abwälzen. Eine hohe Kaufkraft ist nämlich der Schlüssel unserer gut funktionierenden Wirtschaft.

Herr Hasani, besten Dank für dieses Gespräch.

 

Die Interviews führte der Journalist und Kommunikationsberater Michel J. Pernet.

Vorstand: Besfort Biljali

Besfort Biljali ist Head of Sales and Business Development beim Badener Ausbildungsunternehmen libs. Als Verein organisiert und mit Fokus auf die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie unterstützt libs rund 150 Unternehmen in der Ausbildung von über 1’700 Lernenden. Libs beschäftigt 110 Mitarbeitende an sechs Standorten und gilt als Talentschmiede der Hightech-Welt.
Herr Biljali, Sie verantworten die Unternehmensentwicklung eines führenden Anbieters von Berufslehren. Welches sind die Top-3 Berufslehren gerade? Das kommt auf die Perspektive an. Die Top 3 der Schüler sind Informatiker:in, Mediamatiker:in und Entwickler:in Digital Business. Bei unseren Mitgliedern sind es Automatiker:in, Polymechaniker:in und Konstrukteur:in.

Ihr Unternehmen verspricht den Berufslernenden, dass es sie zu Lebensunternehmern befähigt. Geht das überhaupt in einer so schnelllebigen, technologiegetriebenen Zeit? Mit dem Unternehmerkurs vermitteln wir unseren Lernenden die Grundlagen, Lebensunternehmer:in zu werden. Dies beinhaltet auch die Kompetenz, sich in einer schnelllebigen Zeit zurecht zu finden und sich neu nachgefragte Fähigkeiten anzueignen.

Wie beurteilen Sie das duale Bildungssystem – ein Auslaufmodell oder der richtige Weg in die Zukunft? Ganz klar: Der Weg in die Zukunft. Das duale Bildungssystem ist ein Schweizer Erfolgsrezept, für das sich immer wieder auch andere Länder interessieren. Der Erfolg zeigt sich in der tiefen Jugendarbeitslosigkeit in der Schweiz, weltweit eine der tiefsten.

Die Generation Z – die Post-Millenials – geniesst in den Medien keinen guten Ruf. Freizeit sei wichtiger als Arbeit, Purpose wichtiger als erfolgreiches Wirtschaften. Ist die Generation Z wirklich so schwierig? Die neue Generation ist nicht schwierig, nein. Sie kennt ihren Wert – insbesondere den Wert ihrer psychischen und physischen Gesundheit. Und sie setzt sich aktiv für eine faire Arbeitswelt ein. Meiner Meinung nach sind dies wichtige Grundpfeiler für eine nachhaltige Zukunft.

Was sind die Ausbildungstrends 2022? Digitale und Medien-Kompetenz, Storytelling, unternehmerisches Denken und Sales – der Verkauf von Produkten, Dienstleistungen oder auch von sich selber.

Was sind Ihre nächsten Weiterbildungsschritte? Als nächstes möchte ich mich im Bereich Digital Leadership fortbilden und mein Wissen über digitale Technologien und neue Führungsansätze vertiefen.

Herr Biljali, besten Dank für dieses Gespräch.

 

Die Interviews führte der Journalist und Kommunikationsberater Michel J. Pernet.

Gzim Hasani, CEO und Managing Partner bei smzh

Gzim Hasani ist CEO und Managing Partner beim unabhängigen Finanzdienstleister Swiss Management Zürich smzh, der Kunden in Finanzen und Anlagen, Vorsorge und Versicherungen, Hypotheken und Immobilien sowie Steuern und Recht berät. smzh wurde 2003 gegründet und beschäftigt 50 Mitarbeitende an diversen Standorten in der Deutschschweiz.

 

Der Schweizer Finanzplatz ist eine tragende Säule der Schweizer Wirtschaft und macht rund 10% des BIP aus. Wie ist es um den Finanzplatz Schweiz gerade bestellt? Leider hat der Finanzplatz Schweiz in den letzten Jahren einiges an Prestige und Goodwill verspielt. Auch ist der Anteil am BIP in den letzten 10 Jahren von 10% auf 9% gesunken. Generell befindet sich die gesamte Finanzindustrie in einer anspruchsvollen Phase: Aktuelle Themen sind die technologischen Fortschritte, Effizienzsteigerungen und Kostendruck. Trotzdem wird unsere Branche zentral bleiben für dieses Land und sich an neue Rahmenbedingungen anpassen.Der Finanzplatz Schweiz ist geprägt von Stabilität. Die Zuverlässigkeit des Rechtssystems sowie die Verlässlichkeit ihrer politischen Institutionen und ihrer Währung machen die Schweiz nach wie vor zu einem «sicheren Hafen» für Menschen, Unternehmen und Investoren.

Auch wenn Schweizer Banken global tätig sind, bewahren sie einen starken Bezug zu ihrem Heimatmarkt. Der Finanzplatz inkludiert kulturelle Vielfalt und bietet ein umfassendes Dienstleistungs- und Produkteangebot für Kunden jeder Nationalität und für Vermögen jeder Grösse. Er stellt dank gut ausgebildeter, mehrsprachiger und offener Mitarbeitenden eine hohe Beratungsqualität sicher.

 

Eine unsichere weltpolitische Lage, eine hohe Inflation, erodierende Aktienmärkte – was mache ich heute am besten mit meinem Geld?
Die Entschlossenheit der Zentralbanken, der hartnäckig hohen Inflation mit Zinserhöhungen gegenzusteuern, wird eine Abkühlung des Wirtschaftswachstums und eine höhere Marktvolatilität zur Folge haben. Durch den Anstieg der Zinsen erhöhen sich die Finanzierungskosten für Unternehmen, während ein gebremstes Wachstum die Umsätze beeinträchtigen kann. Daher dürften die Unternehmensgewinne im Marktausblick unter Druck kommen.

Unter Berücksichtigung dieser Faktoren ist die Anlage in Aktien oder Obligationen zurückhaltend zu beurteilen. Sich dennoch gänzlich aus den Märkten zurückzuhalten, wäre ein schlechter Rat. Stattdessen sollte man sich bei den Investitionen darauf fokussieren, sich möglichst breit aufzustellen. Daneben sollte die Anlage in Immobilien und Edelmetalle immer miteinbezogen werden, welche eine sichere und ergänzende Diversifikation mit sich bringt. Genauso wichtig ist der Anlagehorizont: Möchte jemand langfristig investieren, dann ist das aktuelle Umfeld womöglich ein spannender Einstiegszeitpunkt für Aktien.

 

Gerade für Unternehmer ist die gegenwärtige weltpolitische Lage herausfordernd, weil schwer planbar. Was raten Sie KMUs, wie sollen sie finanztechnisch mit der Situation umgehen? Nachdem die Coronakrise die KMU vor immense Herausforderungen gestellt hatte, sehen sie sich nun mit einer angespannten Situation im Energiebereich und deren Folgen wie einer hohen Inflation konfrontiert. Wir sind überzeugt, dass gerade im derzeitigen Umfeld eine nachhaltige Finanz- und Liquiditätsplanung und eine rechtzeitige Sicherung oder Bereitstellung von liquiden Mitteln über die nächsten 12 bis 24 Monate ein zentrales Element zur Bewältigung der aktuellen Situation ist.

 

Wagen Sie eine Konjunkturprognose?
Im aktuellen Konjunkturzyklus befindet sich die Schweiz in einer Phase des Abschwungs und entsprechend wächst die Rezessionsgefahr. Dennoch präsentiert sich die Schweizer Wirtschaft angesichts des aktuellen Marktumfeldes erstaunlich robust.

Sollte es jedoch zu einem Energieengpass in Europa kommen, so würde dies auch in der Schweiz konjunkturelle Bremsspuren hinterlassen. Die aktuellen Konjunkturprognosen wurden für die Schweiz deutlich auf 2.0% (2022) und auf 1.1% (2023) gesenkt. Die Schweizer Wirtschaft blickt zwar auf ein positives erstes Halbjahr 2022 zurück, die Aussichten haben sich aber verschlechtert, und es ist davon auszugehen, dass die Talsohle noch nicht erreicht ist.

Sie sind eine Finanz-Boutique – was kann eine Finanzboutique besser als eine Grossbank?
Unser Anspruch ist es, dass jede und jeder eine massgeschneiderte, umfassende und individuelle Finanzberatung erhält – unabhängig ob Privatkunde oder KMU, unabhängig vom Alter und von der Einkommens- und Vermögenssituation. Durch unsere Berater:innen stellen wir sicher, dass sämtliche persönlichen und finanziellen Aspekte der aktuellen Situation, aber auch zukünftige Ziele und Wünsche in die Entwicklung der Lösung miteinbezogen werden.

Wieso soll ich gerade jetzt als Kunde zur smzh stossen?
Im aktuellen Umfeld werden viele Themen im Bereich Finanzen digitalisiert, stehen nur noch online zur Verfügung, und je nach Einkommens- und Vermögenssituation erfolgt die Betreuung dezentral in einem Beratungscenter ohne einen persönlichen Ansprechpartner.

Eine persönliche und individuelle Betreuung ist uns wichtig. Zudem hat die smzh ein Netzwerk von mehr als 35 Partnern im Bereich Banken und Versicherungen, Vorsorge und Pensionskassen sowie Liegenschaftenverwaltungen, das uns erlaubt, die für den Kunden bestmögliche Lösung mit dem richtigen Partner auszuarbeiten.

Herzlichen Dank für Ihre Zeit, Herr Hasani

Text: Michel Pernet

 

 

 

 

 

 

 

 

Interview mit Roland Brack

Roland Brack ist Gründer des Onlinehändlers brack.ch sowie Gründer und Inhaber der Firmengruppe Competec, zu der neben brack.ch weitere Unternehmen aus Online- und Grosshandel gehören. National bekannt wurde Brack als Investor in der Schweizer Adaption der TV-Sendung DIE HÖHLE DER LÖWEN auf TV24.

Ukraine-Krise, hohe Energiepreise, hohe Inflation – viele Unternehmerinnen und Unternehmer leiden. Sie auch?
Ich glaube, es gibt kaum Firmen, welche die Auswirkungen nicht spüren. Aber im Vergleich zu den Menschen vor Ort sind die Auswirkungen für uns weit weniger dramatisch.

Führen Sie Ihr Unternehmen in der Krise anders? Vielleicht mehr opportunitätsgetrieben, weniger strategisch?
Vor 4 Jahren habe ich die Führung vertrauensvoll in die Hände von Martin Lorenz, dem CEO übergeben. In Krisen gibt es aber tatsächlich erfahrungsgemäss deutlich mehr Opportunitäten.

Viele sagen, die Covid 19-Krise hätte viel zur schnelleren Digitalisierung der Gesellschaft beigetragen. Teilen Sie diese Meinung?
Auf jeden Fall. Jetzt geht es darum, dass wir die Geschwindigkeit aufrecht erhalten können!

Der Online-Handel hat stark von Covid 19 profitiert. Kein schlechtes Gewissen?
Wir haben versucht, unseren Teil zur sicheren Versorgung des Landes beizutragen. Ein schlechtes Gewissen habe ich deshalb nicht, bin aber auch nicht besonders stolz auf die positive Umsatzentwicklung.

Welche Ratschläge geben Sie einer jungen Unternehmerin und einem jungen Unternehmer, die in schwierigen Zeiten wie diesen ein Unternehmen aufbauen wollen?
Krisenzeiten sind auch Chancenzeiten und grössere Veränderungen passieren oft nur unter Druck.

FDP-Nationalrat Andri Silberschmidt bemängelt die Innovationskraft der Schweizer Wirtschaft. Sie sei in den internationalen Rankings ins Mittelmass abgerutscht. Was kann die Politik dagegen tun? Was können Sie als erfolgreicher Unternehmer dagegen tun?
Satte Löwen jagen nicht, da gebe ich Andri Silberschmidt recht. Aus diesem Grund setze ich mich für ein gut funktionierendes Startup-Ökosystem ein. Wir müssen wieder lernen, Risiken einzugehen. Ein positiver Umgang mit dem “Scheitern” wäre ebenfalls hilfreich.

Apropos Löwen: Sie sind einer der Löwen in der TV-Sendung Höhle der Löwen? Bringt es einem Unternehmer etwas, in dieser Sendung auszutreten? Und welches war ihr erfolgreichstes Investment? Eine Teilnahme bringt auf jeden Fall schweizweite Bekanntheit und im besten Fall sogar ein Investment. Der Dreh dauert rund 45 bis 90 Minuten, und ich höre immer wieder von Teilnehmern, das die Fragen der Löwen wertvoll waren und sie weitergebracht haben, auch wenn es kein Investment gab. Das gefällt mir an der Sendung, es gibt praktisch nur Gewinner. Es gibt zum Glück viele Startups, die auf einem sehr guten Weg sind. Aus der ersten Staffel vor 4 Jahren beispielsweise Neon, die ihr Geschäft von wenigen tausend auf weit über 100’000 Kunden ausbauen konnten.

Die schweiz-albanische Community ist stark unternehmerisch geprägt. Welche Qualitäten kann sie in die Schweizer Wirtschaft einbringen?
Genau dies: Unternehmertum ist ein wichtiges Fundament für ein prosperierendes Land.

Wie sehen Sie die Zukunftsaussichten der Schweizer Wirtschaft?
Wenn wir unsere Hausaufgaben machen, dann sehe ich auch in Zukunft grossartige Chancen.

Wie die des Unternehmertums?
In der Schweiz haben wir meiner Meinung nach weiterhin gute Rahmenbedingungen. Als Unternehmerin und Unternehmer ist eine positive optimistische Grundhaltung entscheidend, dann kommt auch der Erfolg.

Und wie die des Online-Handels?
Da hat die Schweiz noch Potential nach oben und deshalb glaube ich, die nächsten Jahre bleiben dynamisch.

Was sind Ihre persönlichen unternehmerischen Ziele?
Mir liegt die Lehrlingsausbildung (insbesondere auch im ICT Bereich) und die Förderung von Unternehmertum (insbesondere durch Investments in Startups) weiterhin sehr am Herzen.

Herr Brack, besten Dank für das Gespräch.

Die Interviews führte der Journalist und Kommunikationsberater Michel J. Pernet.